Die geplante Zusammenlegung der Bibliotheken am Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften erzeugt weiteren Wirbel, insbesondere die geplante Aussonderung von bis zu einer halben Million Bücher stößt auf Kritik. Mittlerweile berichtet auch der Tagesspiegel von den Plänen und bringt neue Informationen: die Bücher sollen nach Wilna verschifft werden, Personal zum Aussortieren ist bereits beantragt. Aber auch studentische Kritik aus FSI-Kreisen kommt zu Wort:
Die Fachschaftsinitiative Geschichte schreibt in ihrem Weblog, es sei „symptomatisch“, dass „derartig radikale und unsinnige Pläne niemals offen mit den Betroffenen diskutiert werden“. Mitglieder der Bibliothekskommission sehen zudem Unabhängigkeit und Identität der Fachbibliotheken in Gefahr, wenn sie zur Unterabteilung der UB degradiert würden.
Präsident Dieter Lenzen teilt die Bedenken nicht: Laut seinem Sprecher Goran Krstin beginnt der Diskussionsprozess hinsichtlich der Umsetzung der Integrationspläne im kommenden Jahr. „Die Gremien, insbesondere die Bibliothekskommissionen, werden selbstverständlich einbezogen“, sagt Krstin. Die Unabhängigkeit des Fachbereichs sei durch die Pläne „in keiner Weise“ gefährdet.
Wie weit die Pläne schon fortgeschritten sind, zeigen Details: Die Dubletten sollen laut Krstin als Bücherspende an die weißrussische Europäische Humanistische Universität („Exiluniversität Minsk“) in Wilna gehen. Dort würden sie für den Aufbau der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung dringend benötigt. Und der Personalrat wurde bereits gebeten, seine Zustimmung für neue Stellen zu geben – zum Aussortieren der Bücher.
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