Big Presidency is watching you

Da heute, am Dienstag, dem 20.5.08, um 16.00 s.t. die nächste Sitzung der KfL und die erneute massenweise Einrichtung neuer MA-Studiengänge ansteht, hier im Folgenden mit etwas Verspätung ein Bericht des studentischen Vertreters von der letzten KfL-Sitzung am 22.4.08.

Big Presidency is watching you

Zunächst äußerte Vizepräsidentin Keitel-Kreidt Unmut über meinen letzten Bericht von der KfL .
Ich hätte darin nicht korrekt berichtet. Bestimmte Beispiele oder Stellen im Bericht konnte sie auf Nachfrage nicht nennen, auch die Möglichkeit von Kommentaren, Stellungnahmen oder Richtigstellungen in den Blogs wahr zu nehmen schien sie nicht Willens.

Die schon seit mehreren Sitzungen geführte Diskussion über das Recht von Gästen (die ein Teil der Studierenden, darunter ich, Mangels seit 6 Monaten ausstehender Neuwahl der KfL noch immer sind), der KfL beizuwohnen, wurde auch dies Mal wieder eifrig von ihr los getreten. Die KfL sei laut Leiter des Rechtsamtes, Herr Lange, keine öffentliche Kommission und es stehe so gar in Frage, ob ich befugt sei, einen Stift in die Hand zu nehmen und aufzuschreiben, was in der KfL gesagt wird. Sie ging so weit, von der Möglichkeit einer Anordnung zu sprechen. Daß die KfL ihre eigene Öffentlichkeit erklären kann, dies wollte sie nicht gänzlich bestreiten, bejahen wollte sie es jedoch auch nicht.
Keitel-Kreidt habe nun jeden Falls beim Rechtsamt die Erarbeitung einer Geschäftsordnung für die KfL in Auftrag gegeben (die so bisher nicht existiert).

Wie eine eigene Prüfung meinerseits ergab, kann das Rechtsamt eine solche Ordnung erarbeiten – die Maßgaben einer solchen Ordnung jedoch kann Keitel-Kreidt nicht allein vorschreiben. Dies müßte die KfL selbst tun, der auch ein Alternativmodell vorgelegt werden kann. Keitel-Kreidt sitzt ihr zwar vor, besitzt jedoch kein Stimmrecht.

Ohne Präsidium keine Neuwahl

Was die Neuwahl der KfL-Mitglieder betrifft, so bekommen die Noch-Mitglieder wie auch die studentischen KfL-Mitglieder in spe seit etwa 6 Monaten immer wieder zu hören, daß zwar die Statusgruppe der Studierenden bereits hinreichend Kandidierende benannt habe, die Kandidierenden der anderen Statusgruppen jedoch noch immer nicht vollzählig seien. Mit dieser Begründung wird die Neuwahl weiterhin aufgeschoben, während sich die studentischen Noch-Mitglieder immer weiter zurück ziehen. In der hier betreffenden Sitzung waren noch 3 von 6 anwesend, in der oben genannten Feriensitzung vom 4.3.08 waren es 2 studentische Mitglieder. Auch von den anderen Statusgruppen kommen immer weniger Mitglieder. Da sich insbesondere das Präsidium vorbehält, die Maßgabe über die (partielle) Neuwahl der (studentischen) KfL-Mitglieder im Akademischen Senat zu behalten, wird gegenwärtig auch immer wieder verhindert, daß die Neuwahl zum Tagesordnungspunkt des AS wird. Und ohne TOP keine Neuwahl.

Die studentischen AS-Mitglieder wie auch die KfL-Mitglieder in spe werden so hingehalten. Inzwischen kam unter den Mitgliedern in spe der Verdacht auf, daß dies mit einzelnen Personen von ihnen in Zusammenhang stehen könne.

Nun betrifft dies bei Weitem noch nicht den Inhalt dieser KfL-Sitzung, doch ist es offenbar notwendig, dieses Trauerspiel immer wieder zu betonen.

Bibliotheksentwicklung – Integration PolSoz in die UB nur aufgeschoben

Nicht eigentliches Thema dieser Sitzung, doch verlautete von Seiten Keitel-Kreidts, daß die UB gegenwärtig einen Umbau für sich selbst plane (in so fern nicht neu, jedoch eine wichtige Bestätigung der Sitzung vom 4.3.08). Nach wie vor sei die Integration der sozialwissenschaftlichen Bibliotheken zwar, ich will es hier nennen: aufgeschoben. Aufgehoben, darauf deutet das Nächste hin, ist sie jedoch nicht. Denn das Präsidium sei nach wie vor in Verhandlungen mit dem Dekanat PolSoz. Sollte der FB PolSoz doch noch zustimmen, dann werde die Eingliederung wieder aufgegriffen. [Diese Aussage Keitel-Kreidts, dafür bürge ich, ist gesichert, jede gegenläufige Darstellung entbehrt also den Fakten, Anm. M.B.]
Dies geschehe zum Wohle der Studierenden [wir erinnern uns an die steten Beteuerungen nicht nur von der KfL-Sitzung des 4.3.08, Anm. M.B.].

Neue MA-Studiengänge en masse – „workload“ ist relativ

Zum ersten offiziellen TOP der Sitzung (nach der Verabschiedung von Tagesordnung und Protokoll der vergangenen Sitzung) über wie so oft in Masse neu einzurichtende Masterstudiengänge, den ich hier mit 2. benennen will, gibt bereits Wolf Dermann auf dem LHG Blog gut Auskunft, der ich nicht viel hinzu zu fügen habe.
Wie immer Mensch zur LHG stehen mag – Wolf Dermann hat sich in dieser Sitzung, auf die er sich im Unterschied zu den übrigen KfL-Mitgliedern sehr gut vorbereitet hat, nachdrücklich für weniger „workload“ in den MA-Studiengängen eingesetzt. Er traf dabei jedoch auf die unbeirrbare Auffassung Keitel-Kreidts, daß in MA-Studiengängen nun ein Mal erwartet werden könne, daß die Studierenden ein höheres „workload“ zu leisten hätten.
Wolf Dermann brachte das Ausmaß dieses „workloads“ an Hand mindestens eines der vorliegenden MA-Studiengänge auf den Punkt: 3 Hausarbeiten á mind. 15 Seiten in 9 Wochen – zwar in den Semesterferien, jedoch bei mitunter gleichzeitiger Lohnarbeit der betreffenden Studierenden. Auch vom Standpunkt der Wissenschaftlichkeit sei dies bedenklich.

Andreas Fijal als Vertreter der Sonstigen MitarbeiterInnen meinte, dies sei studierbar. Aber es sei ja im Zweifel möglich, die MA-Studiengänge im Nachhinein zu evaluieren. [Wie bereits an den BA-Studiengängen brillant vorgeführt, Anm. M.B.]

Stephan Manske vom DeFo wollte nur ungern erst im Nachhinein evaluieren. Die Studiengänge sollten insbesondere qualitativ, weniger quantitativ besser werden. Hiernach sollte sich der „workload“ richten.
Keitel-Kreidt stellte sodann den Studierendenvertretern der KfL in Abrede, daß sie kompetent hierüber urteilen könnten. Auch könnten sie kaum beurteilen, wie das „workload“ in den BA-Studiengängen zu bewerten sei. Überhaupt stellte die ganze KfL sich selbst in Abrede, kompetent über die einzelnen Studiengänge urteilen zu können. Immer wieder wurde so moniert, daß VertreterInnen der einzelnen Fachbereiche und Fächer geladen werden müßten, um dies zu können. Nicht zuletzt deshalb wurde überlegt, die Empfehlung der KfL zu den vorliegenden MA-Studiengängen aufzuschieben, bis einzelne Fach(bereichs)vertreterInnen hierzu gehört worden seien. Dies wurde insbesondere durch Wolf Dermann gefordert, fand jedoch bei einer Abstimmung hierüber kein Gehör.
[Zwar ist die Einladung von „Experten“ der Fächer und Fachbereiche zur besseren Beurteilung durchaus zu begrüßen. Zugleich jedoch ist eine KfL, die als quasi letzte Instanz vor dem Akademischen Senat dazu berechtigt und verpflichtet ist, die einzelnen Studiengänge zu prüfen, sich jedoch selbst die Kompetenz hierzu in solcher Weise abspricht, fragwürdig; Anm. M.B.]
Schließlich wurde sich darauf geeinigt, die entsprechenden Monita Wolf Dermanns (siehe LHG Blog) der Vorlage an den AS und als Monita an die betreffenden Fachbereiche beizufügen.

Beiläufig erwähnte Keitel-Kreidt am Anfang der Diskussion, daß neben den MA-Studiengängen auch an die BA-Studiengänge noch ein Mal heran gegangen werden müßte (= weitere „Revisionen“). Jedoch noch nicht in nächster Zeit.

TOP 3: BA-Umfrage 2008

Hierzu war Univ.-Prof. Dr. Felicitas Thiel geladen, die bereits für alle vergangenen FU-Umfragen zum BA verantwortlich zeichnete.

http://www.fu-berlin.de/studium/index.html
http://www.fu-berlin.de/bachelorbefragung/
http://www.freie-bildung-berlin.de/?p=343
http://fuwatch.wordpress.com/2008/05/01/der-mythos-vom-besseren-studium/

Nach Rücksprache auch mit den Studierenden der Umfrage-Gruppe „Studierbarkeit“ ist der Fragebogen durch Frau Thiel erweitert und differenziert worden. Insbesondere die Items zur LBW in den Lehramtsstudiengängen seien, nicht zuletzt auf Forderung des zuständigen Staatssekretärs des Senats (das Berliner Hochschulgesetz sieht die ständige Evaluierung der neuen Studiengänge im Lehramt vor), erweitert worden. Die Lehramt-Master werden nach Rücksprache mit Beate Hammers von der Abteilung V im nächsten Jahr evaluiert werden.

Start der BA-Umfrage 2008

Die BA-Befragung 2008 wird wieder online erfolgen und soll am 21. Mai 2008 starten.
Bereits der Fragebogen der Exmatrikuliertenbefragung wies im Gegensatz zur ersten BA-Befragung ein begrüßenswert breites Spektrum an Fragen auf. Wenngleich, und dies wurde insbesondere von mir auch in dieser KfL-Sitzung wiederholt und nachdrücklich moniert, bei diesen Umfragen nur BA-Studierende bzw. Ex-BA-Studierende befragt wurden und auch die Umfrage im Sommer sich nur darauf beschränken wird. Keitel-Kreidt sieht es als nicht notwendig an, die übrigen Studiengänge zu befragen – auch, wenn diese, wie von mir ebenfalls betont, noch immer mit Abstand den Großteil der FU-Studierenden ausmachen. Nach FU-Studierendenstatistik 2006 und der Entwicklung seit dem sind dies noch zu schätzende 20.000 – 24.000 der 34.000 FU-Studierenden. Allein diese Bemerkung brachte die Referentin Keitel-Kreidts, Carolin Krehl, fast zur Weißglut.
Auch Frau Thiel betonte, daß das Präsidium nur für eine BA-Umfrage Geld zur Verfügung stelle und sich die Umfrage daher darauf beschränken müsse. Hierzu gleich mehr.

Für die neue BA-Umfrage wird überlegt, 5 I-Pods zu verlosen, um den Rücklauf zu erhöhen – im Unterschied zur Exmatrikuliertenbefragung, in der allen Befragten 20 EUR Aufwandsentschädigung in Aussicht gestellt wurden.
Frau Thiel hofft auf einen hohen Rücklauf, es werden Plakate an der ganzen FU aufgehangen. Auch Keitel-Kreidt will eine „breite Basis der Studierenden“ befragen: Gute Lehre – Was sei zu verbessern?
Frau Thiel bat uns als Studierendenvertreter um Tips, wo die Plakate am besten aufzuhängen seien, so wie um breite Unterstützung bei der Bekanntmachung der Umfrage. Dies stieß bei mir bei aller Begrüßung von Frau Thiels ehrenwertem Anliegen auf Skepsis, da eben die anderen Studiengänge – nach Maßgabe des Präsidiums – nicht mit befragt werden. Dies war nach der ersten BA-Befragung nicht zuletzt ein Maß gebender Anlaß für die durch Studierende selbst durchgeführte Umfrage unter allen Studienabschluß-Arten.

Die „alten“ Studiengänge: Mittelkürzungen bei Nicht-Abwicklung?

Laut Keitel-Kreidt sei die FU von der Senatsverwaltung bereits verwarnt worden. Die FU sei gebunden an die Hochschulverträge und die Zielvereinbarungen mit dem Berliner Senat. Die alten Studiengänge sollten laut diesem so schnell wie möglich abgewickelt werden. In den neuen Studiengängen müsse, nach Maßgabe der Gerichte, voll aufgefüllt werden – was die Fachbereiche in eine ziemlich schwierige Situation bringe.
Der FU würden Mittelkürzungen vehement angedroht. Keitel-Kreidt betonte, die Studierenden der alten Studiengänge müßten ganz schnell fertig werden.

Dies gilt in erhöhtem Maße für die alten Lehramt-Studiengänge (noch zwischen 4.000 – 8.000 FU-Studierende). Das für diese zuständige Prüfungsamt mache zum 30.9.2010 dicht. Vermeintlich sei an alle LA-Studierenden ein Schreiben heraus gegangen, das zu einer Informationsveranstaltung einlade, die wohl insbesondere darüber aufklären soll, wie sie ihr Studium schneller abschlössen.

Keitel-Kreidt versicherte, daß die einzelnen Fachbereiche – Trotz des massiven Drucks auf FU, Fachbereiche und Fächer – sehr dafür Sorge tragen würden, für die betreffenden Studierenden der alten Studiengänge bestmögliche Bedingungen zu schaffen, um ihr Studium abzuschließen. Alle Fachbereiche hätten in den Zielvereinbarungen zugesagt, daß sie großzügig mit den Studierenden der alten Studiengänge umgehen würden.

Schließlich wurde noch darüber diskutiert (rechtliche Diskussionen scheinen sich seit einigen KfL-Sitzungen zu häufen), wer befugt sei, das Auslaufen von Studiengängen zu beschließen. Während Keitel-Kreidt immer wieder den Eindruck erweckte, als würde dies bereits durch die Hochschulverträge vorgegeben, wurde klar gestellt: Über das Einrichten von Studiengängen entscheidet der Akademische Senat der FU. Entsprechend entscheidet er auch über das Auslaufen-Lassen von Studiengängen. Dies unabhängig vom Inhalt der Studiengänge, über den die Fachbereiche entscheiden. Ein solcher Beschluß des AS über das Auslaufen-Lassen existiert zum gegenwärtigen Zeitpunkt (noch) nicht.
Gleichwohl erleben viele Studierende, daß in verschiedenen Fächern de facto Veranstaltungen für die alten Studiengänge massiv zu Gunsten von BA-Veranstaltungen ausgedünnt werden. In der FU-Philosophie hingegen wurde, schon auf Grund der geringen Lehrkapazität, die mithin noch sinnvollste Regelung getroffen: Veranstaltungen werden nach Möglichkeit für alle Studierenden der 5, demnächst 6 Studienordnungen (1 Magister-StO, 3 BA’s, 1 resp. 2 MA’s) geöffnet.

Abschließend will ich nachdrücklich davor warnen, daß viele Studierende der alten Studiengänge von ihrem Glück mitunter noch nichts ahnen mögen und schneller, als mitunter erwartet, heraus gedrängt werden könnten. Dies nicht zuletzt in Hinsicht auf den zu befürchtenden noch massiv erhöhten finanziellen Druck auf die FU und die anderen Berliner Hochschulen.

Daher rufe ich hiermit alle Interessierten dazu auf, demnächst eine Magister-/Diplom-/Staatsexamen-Initiative zu starten, die spätestens Anfang 2009 gestartet werden soll und sich für die Interessen der Studierenden der alten Studiengänge einsetzen soll, Probleme, Verhältnisse und (rechtliche) Möglichkeiten in den einzelnen Fächern erkunden so wie mitunter Klagen auf Vertrauensschutz vorbereiten soll. Alle daran Interessierten mögen mir bitte zurück schreiben. Wahlweise ist die Einrichtung einer Mailingliste zu diesem Zwecke zu überlegen.

Mathias Bartelt
stud. Vertreter
IR Philosophie

Die vielen einzelnen Studien- und Prüfungsordnungen bei Bedarf bitte bei mir anfragen!

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3 Gedanken zu “Big Presidency is watching you

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