Bachelorbefragung 2008

Kürzlich wurden die Ergebnisse der „Bachelorbefragung 2008“ vorgestellt. Wieder war hier Felicitas Thiel federführend, der böswillige Verzerrung nicht unterstellt werden kann – wohl aber Arbeit im Auftrag und unter Leitlinien des Präsidiums.

Die Ergebnisse sind hier einzusehen.

Dazu gibt es eine Erfolgsmeldung des Präsidiums und gleichlautende Berichte und Kommentare in der Zeit. Der AK HoPo des AStA FU hat den Umfragebogen dieser Befragung bereits einer ausführlichen Analyse unterzogen und kommt zu folgendem Ergebnis:

Schlussendlich müssen wir also feststellen, dass es sich bei dieser Umfrage um ein teilweise sehr suggestives und undifferenziertes Papier handelt, das zu stark am Ideal der Karriere ausgerichtet ist und keinen Platz für andere Lebensvorstellungen lässt. Die Uni sollte eigentlich ein Ort der freien Bildung und des selbstbestimmten Lernens sein!

Trotzdem lautet natürlich die Kern-Botschaft des Präsidiums – und der Zeit: Schluss mit der Bologna Kritik. Alles Super, weiter so! Womit auch deutlich wird, wofür Bachelor-Befragungen durchgeführt werden. Immerhin: die Probleme mit dem gestiegenen Leistungsdruck werden erwähnt. Aber vielleicht hilft ja der Blick ins Kleingedruckte wirklich – nicht nur der in die Pressemitteilung.

Eine andere Perspektive bietet z.B. die Süddeutsche Zeitung (über dpa) an: Bachelorstudenten klagen über hohen Leistungsdruck

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3 Gedanken zu “Bachelorbefragung 2008

  1. Der „Tagesspiegel“ folgt in der Hofberichterstattung: http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/;art304,2669062

    Der erste Satz dort erwartungsgemäß: „An Freien Universität Berlin wächst die Zufriedenheit der Studierenden mit dem Bachelor – langsam und noch lange nicht in allen Bereichen.“

    So steht dies nicht ein Mal in der eben so beschönigenden und die vermeintliche Zufriedenheit (die en Detail an Hand der eigentlich gestellten Fragen nachzuprüfen ist) eben so hoch haltenden FU-Pressemitteilung: http://www.fu-berlin.de/presse/fup/2008/fup_08_370/index.html. Dort steht: „Die Zufriedenheit der Studierenden mit den Studienbedingungen an der Freien Universität ist gewachsen. In einer Befragung unter Bachelorstudierenden gaben 74 Prozent an, mit ihrem Studium an der Freien Universität zufrieden zu sein.“

    Zwar fehlt vom Einen nicht zwangsläufig viel zum Anderen. Doch wird, wie schon in obigem Artikel angeklungen, klar, wozu diese FU-Umfragen (ungeachtet der Kompetenz Felicitas Thiels) dienen: Um genau das, freilich auch ohne Vergleichsperspektive von den anderen Studiengängen, stets auf’s Neue zur Selbstbestätigung zu konstatieren: Die Studierenden seien mit dem Bachelor zu Frieden. Punkt. Das wird dann von hörigen Medien republikweit gestreut. Aber es wird sich, wie schon im oben aufgeführten unerträglichen und pseudo-defensiven, mehr als doppelmoralischen „Zeit“-Artikel, aufgeregt, wenn ein Mal eine andere Meldung in den Medien steht. Z.B. über den „Studienerfolgsbericht“. Die Nachricht über die nun FU-weit gesperrten 16 Mio EUR wird bei Weitem nicht so hoch gehalten – um nicht zu sagen: gar nicht. Hochglanz und schöner Schein statt Realitätsbewußtsein. Und dann kommt wieder die Ausrede: Aber wir haben doch keine Wahl. Die Leistungsbezogene Mittelvergabe zwingt uns dazu. Die Kürzungspolitik zwingt uns dazu. Wir wollen ja gar nicht „exzellent“ sein, wir wollen dieses alberne Spiel nicht mitspielen, aber wir müssen es. Verantwortungslosigkeit statt Verantwortungsbewußtsein.

    Schöne Grüße

    Mathias Bartelt

  2. Pingback: FU veröffentlicht Ergebnisse der neuen Bachelorumfrage « FUwatch

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