Nach etwa drei Monaten wurde an der FU Berlin in den frühen Morgenstunden des 14. Februar der seit November besetzte Hörsaal 1A geräumt. Die zum Zeitpunkt der Räumung im Hörsaal verbliebenen Aktivist_innen wurden unter Gewaltanwendung von Polizist_innen aus der Universität getragen und vorübergehend festgenommen.
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Im Folgenden die Presseerklärung des AstA FU vom 14. Februar 2010:
„Am frühen Sonntagmorgen räumten Polizei und private Sicherheitskräfte unter Gewaltanwendung den seit November besetzten Hörsaal 1A der FU Berlin. Dabei wurden 10 Personen von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen. Ihnen drohen Strafanzeigen seitens des FU Präsidiums.
Der im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks besetzte Hörsaal bot den Studierenden einen selbstbestimmten Freiraum jenseits von universitär-hierarchisch geprägten Strukturen. Die Besetzer_innen setzten dem repressiven Lern- und Lehralltag alternative Informationsveranstaltungen und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm entgegen.
Nachdem die Besetzung bisher durch die Universitätsleitung geduldet worden war, hob diese die Duldung vergangenen Donnerstag pünktlich zu Semesterende auf und drohte mit der baldigen Räumung. Am heutigen Sonntag Morgen gegen 6 Uhr betraten Sicherheitskräfte und ein Vertreter des FU-Rechtsamts den besetzen Hörsaal, in dem zu diesem Zeitpunkt etwa 15 Besetzer_innen schliefen, und teilten ihnen mit, dass der Hörsaal innerhalb von 30 Minuten zu räumen sei, da ansonsten die Polizei zu Hilfe gerufen werde.
Etwa zehn Besetzer_innen beschloßen den Hörsaal nicht freiwillig zu räumen. Alle zehn wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Ein auf Krücken angewiesener Studierender wurde dabei auf dem Bauch bis zum Polizeifahrzeug geschleift. Auch ein anderer Studierender schien Verletzungen davongetragen zu haben.
Was genau sich allerdings während der Räumung abspielte, ist bisher nicht bekannt, da bei Eintreffen der Polizist_innen im Hörsaal das Beobachten der Maßnahmen durch Vorhänge verhindert wurde.
Elias Michales, Referent für Hochschulpolitik des AStA FU, meint dazu: „Die Entscheidung der Uni-Leitung die Duldung aufzuheben und den Hörsaal durch Polizeikräfte räumen zu lassen offenbart, wie wenig ihr an studentischem und gesellschaftlichem Engagement gelegen ist. Der AStA FU verurteilt diese Entscheidung aufs Schärfste und ruft alle Studierenden dazu auf, die Besetzer_innen solidarisch zu unterstützen. Wir fordern das Präsidium auf, von Strafanzeigen abzusehen.“
Trotz erster vorsichtiger Reformansätze, wie sie etwa der Akademische Senat der FU in der vergangenen Woche beschlossen hat, und gebetsmühlenartig wiederholten Verständnisbekundungen bleiben die zentralen Anliegen des Bildungsstreiks bisher unverwirklicht. Von einer Fortführung der Proteste im kommenden Semester ist deshalb auszugehen.“
Allgemeiner Studierendenausschuss der FU
Quelle: http://www.astafu.de/aktuelles/archiv/a_2009/presse_02-14
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